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Wir – die wahre Mannschaft spielen miteinander -statt gegeneinander (...)

16.7.2018 Altschermbeck. Auch die Kranzniederlegung am Ehrenmal ist ein fester Besatndteil der Festivitäten rund um Kilian. Am Altschermbecker Ehenmal fanden sich am Sonntag viele Gäste ein, um dem Festakt Respekt zu erweisen.



Hier ist die Rede von Prässdent Gregor Zens, die uns dieser zur Verfügung stellte.

 

Das frühe Aufstehen nach einer langen Nacht ist nicht für jeden ein Vergnügen. Trotz allem ist und bleibt unsere Schützenmesse ein feierlicher Start ins Kiliansfest. Herzlichen Dank, Ihnen lieber Pastor/ Dir lieber Xavier für die tolle Messe und auch allen, die immer wieder dazu beitragen, dass die Schützenmesse ein feierliches Hochamt wird.

Hinter mir beitet sich ein schönes Bild: Unser amtierendes Königspaar mit König Hendrik Bienbeck und Königin Julia Ufermann und Throngefolge stehen hier oben bei schönstem Wetter am Ehrenmal. In diesem Jahr ist es hier am Ehrenmal etwas voller geworden. Wir freuen uns, dass unser Silberkönigspaar, Silberkönig Berthold Schmeing und Silberkönigin Steffi Ridder und unsere Goldkönigin Hildegard Gröting uns den ganzen Tag begleiten werden. Unser Goldkönig Manfred Kohmann kann diesen Tag leider nicht mehr mit uns verbringen, in Gedanken ist er aber bei uns.
Heute Nachmittag haben wir eine besondere Ehrung auf der Tagesordnung. Wir dürfen unser diamantenes Königspaar ehren. Daher freut es uns besonders, unsere diamantene Königin Liesel de Guede, geb. Baumeister von Anfang an dabei zu haben. Unser diamantener König Josef Schmeing ist leider erkrankt. Von dieser Stelle richte ich die besten Genesungswünsche an unseren diamantenen König.

In den letzten Jahren waren Krieg, Terror und Vertreibung oft Thema hier. Gewiss sind diese Risiken nach wie vor nicht gebannt und wir erfahren fast täglich von neuen schrecklichen Greueltaten. Das müssen, das sollten wir uns immer vor Augen führen. Gerade an dem Ort, an dem wir hier stehen. Das Ehrenmal hat eine zentrale und mahnende Bedeutung. Wir gedenken der Opfer, Vermissten und Vertriebenen der vergangenen Weltkriege.
Ich gehe einmal gut ein halbes Jahr zurück – Advent! Im Römischen Reich bedeutete Advent Ankunft, insbesondere die Ankunft von Amtsträgern und Königen. Ankunft, Ankommen heißt es auch für viele Altschermbecker, die mittlerweile woanders leben und arbeiten. Ankunft in der Heimat bedeutet auch mit Freude in unseren schönen Ort zurückzukehren.
Diese Heimat aber, das haben die Debatten der vergangenen Monate gezeigt, ist offensichtlich nicht mehr nur der Ort, von dem wir stammen, und in dem wir hin und wieder sehnsuchtsvoll zurückkehren. Schon das Wort provoziert manchen. Ausgrenzend sei der Begriff, empörte sich die Grüne Jugend, als die eigene Parteichefin in einem Atemzug von Heimat und Land sprach, als fast schon von Heimatland. Heimat ist wo wir wurden, was wir sind, wo wir herkommen, wo die Eltern leben. Heimat definiert jeder aber auf seine Weise. Auch Orte machen den Menschen, sie sind Behausung, Orientierung und Vertrautheit.
Was Heimat heute jedoch zu einem Politikum macht, ist die Furcht, aus ihr Vertrieben zu werden. Zum einen die Flüchtlinge, die Krieg oder Not aus ihrer Heimat vertreibt, zum anderen als Vertreibung aus dem Vertrauten. Wenn die Familien wegziehen, weil es keine Schule, keine Kindergärten, und keine Arbeit mehr gibt, wenn neue Menschen kommen, die man in keiner Hinsicht versteht, dann ist das mehr Veränderung als die meisten wegstecken können. Das ist in unserem schönen Ort Gott sei Dank nicht der Fall. Heimat ist Ankommen aber auch Aufbruch ins Neue.



Aufbruch ins Neue bedeutet aber heutzutage auch Aufbruch ins Ungewisse. Nichts was jahrzehntelang Bestand hatte ist mittlerweile verlässlich. Die USA wenden sich von der internationalen Gemeinschaft ab. Der amerikanische Präsident kündigte bereits mehrere internationale Vereinbarungen. Den Ausstieg aus dem Weltklimaabkommen ebenso wie das internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Auch haben sie sich aus dem Kultur- und Bildungsabkommen UNESCO zurückgezogen und den UN-Menschrechtsrat verlassen. In Anbetracht des Zustandes der Menschenrechte in der heutigen Welt sollten sie sich einsetzen und nicht absetzen.
Auch die Erhebung von sog. Strafzöllen ist etwas Neues, etwas Ungewisses. Die Entscheidung verstößt klar gegen die Regularien der Welthandelsorganisation. Von Präsident zu Präsident kann ich da nur sagen: Donald wir müssen reden, Du irrst gewaltig.
Sind denn jahrzehntelange Gespräche und mühsam erzielte Kompromisse plötzlich wertlos? Ist es richtig, diese Gemeinsamkeiten von einem auf den anderen Tag über Bord zu schmeißen?
Wenn ich auf unser beliebtes Heimatfest schaue muss ich ganz klar sagen - NEIN! Seit über 140 Jahren besteht nun unsere Gemeinschaft Schützengilde. Allein hätte das keiner geschafft. Mit nur einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen sagt ein Sprichwort. Diese Gemeinsamkeit trifft auch auf unser Schützenfest sehr gut zu.
Auch im Kleinen ist sie immer wieder spürbar. Als wir vor gut 2 ½ Wochen frühzeitig aus der WM ausgeschieden sind, haben wir mit einigen Offizieren und Vorstandskollegen beim public viewing an der Theke über „die Mannschaft“ diskutiert. Schnell kam in der Runde die Idee auf, unsere T-Shirts neu zu beschriften. Die wahre Mannschaft sollte dort stehen. Die wahre Mannschaft, das war für alle in dem Moment sonnenklar, niemand hegte nur einen Zweifel. Zu Hause angekommen, wurde mir aber klar, dass es keine bessere Bestätigung für ein tolles Team geben kann. Wir – die wahre Mannschaft spielen miteinander statt gegeneinander. Ich danke daher der wahren Mannschaft unseren Offizieren und meinen Vorstandskollegen, für Ihren Einsatz und Engagement das ganze Jahr über. Das gilt natürlich auch für unsere Frauen und Freundinnen, die uns so oft den Rücken freihalten (und auch an diesem Wochenende sicherlich das ein oder andere gebügelte weiße Hemd für uns bereithalten). Liebe Mädels, vielen Dank! Ich glaube, da müssen sich die Kümmermänner heute Abend etwas besonderes einfallen lassen.
Wir, die wahre Mannschaft laden Sie daher ein, gemeinsam mit uns Schützenfest, mit uns Heimatfest zu feiern.
Viel Spaß, Ausgelassenheit und gute Gespräche das wünsche ich allen an den bevorstehenden Kilianstagen. – getreu unserem Motto: In Ordnung, Einigkeit und Frohsinn.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

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