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„Dass ich mal König werde war jetzt nicht unbedingt mein Lebenstraum, aber...."

Von Gaby Eggert
27.6.2020 Altschermbeck. Natürlich war Kilian für Bernd Becker immer schon ein Thema. Ein Thema des geselligen Beisammenseins.

Da ging man hin und da feierte man mit. Nach Altschermbeck versteht sich, denn König Bernd Becker wohnt in Schermbeck und er ist nicht der einzige Kilianer aus Altschermbeck. Aber heutzutage ist  am Schembusch „Völkerverständigung“ angesagt: “Mittlerweile feiern wir auf der Straße zusammen und ziehen auch gemeinsam unsere jeweiligen Fahnen hoch“, berichtet er.


„Dass ich mal König werde war jetzt nicht unbedingt ein Lebenstraum“, berichtet er. Ausgerechnet an einer Schießbude wurde er dann im Jahr 2017 motiviert, Kiliansmontag an die Vogelstange zu treten. Auch für seine Königin Ulla Bienbeck war es nicht ganz so wichtig einmal Schützenkönigin zu werden, erzählt sie. Ehemann Berthold war ja schon König und sie habe das dadurch alles schonmal mitgemacht berichtete sie. „Das hat eigentlich gereicht."
Aber spontan sagte sie ja und heute “Ich hätte mir nicht vorstellen können wie schön das ist, ich sehe das heute ja aus einer anderen Persepektive“.
Auch König Bernd ist mittlerweile so vom Kiliansfieber gepackt, dass er sich überlegt, wie auch andere motiviert werden können, Schützenkönig zu werden. Ich habe mir das so gar nicht vorstellen können. schwärmt er von der Gemeinschaft innerhalb der Gilde und auch das Zusammenwachsen mit dem amtierenden Thron lässt er nicht unerwähnt.

Dass er im Jahr 2017 Henrik Bienbeck den Vortritt lassen musste und im Jahr 2018 Rene Kemper, war für ihn jetzt nicht so schlimm. „Einmal versuche ich es noch“ habe er sich gesagt und holte den Vogel im letzten Jahr unter lautem Jubel dann auch runter.
Seine Königin Ulla saß hinter der Musikkapelle mit ihrem Frauentrüppchen „Eine hat auf der Kiste gestanden und geguckt ob auch der richtige Mann traf, die andere hat Bier geholt und die restlichen haben mitgezittert“, erzählt sie lachend und dann war es soweit: “Das Ding flog auseinander und dann heiß es nur noch Yeah“. Königin Ulla lässt dabei nicht unerwähnt wie sehr sie beim alles entscheidenden Treffer geherzt und geknuddelt worden sei.

Heute wundern sich beide wie schnell doch der Montag vorbeigegangen sei. „Eben saßen wir noch bei Groß-Ruiken zur Besprechung und zack war es sechs Uhr morgens und wir haben den König nach Hause gebracht“. Am Dienstag trafen sich Vorstand und Offiziere mit den Thronpaaren zur traditionellen Bestrafung, bei der dann die kompletten Familien zusammenkommen und auch das begeisterte das Paar. “Es wurde deutlich dass wir eine große Familie sind“ sagten sie.
Einige Zusammenkünfte haben sie bereits zusammen erlebt, die Throndamen waren zum Kleider kaufen, hatten fürs Fest bereits erste Vorbereitungen getroffen. Und dann kam Corona und alles ist jetzt anders. König Bernd betont aber: “Der Gemeinschaft kann das nichts anhaben“.


So wurde die Weinprobe, die im März anstand virtuell durchgeführt. „Dennis Nappenfeld hat uns ein Lunchpaket gepackt, drei unterschiedliche Weine bekamen wir und setzten uns damit gemütlich zuhause an den Laptop“. Es sei schon toll wenn man so einen IT Spezialisten in den Reihen habe, der das Ereignis möglich machte. Entschieden haben sie sich – nein nicht für den Oppenheimer Krötenbrunnen- der war nicht in der Verkostung- für einen süffigen der ähnlich schmeckte. Ehrenherr Berthold Bienbeck hatte sich für einen Chardonnay ausgesprochen, den niemand mochte. „Wir haben ihm die angefangenen Flaschen vor die Tür gestellt“, sagt Bernd Becker der nicht gedacht hätte, dass man per Videoschaltung so viel Spaß haben kann.
Für das Kilianswochenende wünscht sich das Königspaar ein üblich geschmücktes Dorf und freut sich auf das nächste Jahr in dem alles nachgeholt werden kann

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