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Ursache und Lösungen für das Fischsterben in der Issel

7.9.2022 Kreis Wesel (pd). Erneut haben sich Freiwillige engagiert, damit die erstickenden Fische in der Issel an anderer Stelle eine Überlebenschance bekommen. Die SPD-Fraktion des Kreises Wesel kritisiert die Kreisverwaltung wegen ihrer fehlenden Unterstützung der engagierten Bürgerinnen und Bürger.
Allerdings geht die SPD-Fraktion noch einen Schritt weiter und stellt die eigentlichen Ursachen und mögliche Lösungen heraus. „Die Issel ist, wie seit vielen Jahren, nur die Abflussrinne der anliegenden Landwirte. So war sie auch von Anfang an gedacht und geplant. Die Folgen sehen wir jetzt jedes Jahr deutlicher. Bei starken Regenfällen soll das Wasser schnellstmöglich von den Feldern in das Gewässer abgeleitet werden, um unter Wasser stehende Felder zu vermeiden. Und damit das Wasser aus den Augen ist, hat man eine schnurgerade Rinne gebaut. Das rächt sich jetzt“, analysiert Gabi Wegner, umweltpolitische Sprecherin der Kreis-SPD.
Als Folge davon habe man nun nicht nur mit Hochwasserschäden zu kämpfen, sondern auch mit Dürrefolgen und massenhaftem Fischsterben. „Wenn es, wie in jedem natürlichen Gewässer, Vertiefungen im Flussbett gäbe, dann hätten auch die Fische Rückzugsorte. Schon das Jahrzehnte alte Isselauenkonzept sah solche Maßnahmen vor. Geschehen ist nichts“, so Wegner weiter.
Wenn die künstlich angelegte Issel zwischenzeitlich halbwegs renaturiert worden wäre, so wie es die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) seit dem 23.10.2000 vorschreibe, dann hätten Dürren und Hochwässer, nach Meinung der Sozialdemokraten, erheblich weniger Auswirkungen.
Daher fragt auch SPD-Fraktionsmitglied Jürgen Kosch: „Die Kreisverwaltung und der Isselverband sind sehr wohl zuständig für die WRRL - warum sind die seit vielen Jahren bekannten Maßnahmen nicht schon längst umgesetzt worden? Die Bezirksregierung fördert solche Maßnahmen oft zu 80%.“ Auch mit der Abarbeitung des schon vor einigen Jahren erstellten Hochwasserschutzkonzeptes sei anscheinend noch nicht einmal begonnen worden, wundert sich Kosch, denn die Anlage von Mäandern, Vertiefungen und Retentionsflächen nütze allen - den Anwohnerinnen und Anwohnern, den Landwirten und den Fischen.
Die SPD-Kreistagsfraktion appelliert daher an die Verwaltung und den Isselverband, endlich zum „Motor“ für die Isselrenaturierung zu werden.

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