Die Fähnchenschützenkrone wurde in der Familie Bienbeck weitergereicht
Von Gaby Eggert
25.7.2022 Schermbeck. Voila: Der neue Thron der Fähnchenschützen besteht aus Annika Schlümer, Niko Stroetzel, Königin Anna Scholtholt, König Jan Bienbeck, Fabienne Lapstich und Felix Ufermann
Die Krone der Fähnchenschützen wurde am Sonntagmorgen um 0.40 Uhr in der Familie Bienbeck weitergereicht. Der Name Bienbeck ist in den letzten Jahren fest mit der Königskrone verbunden. Da im Buschfunk schon Verwirrungen entstanden sind, hier die Aufklärung, also: Thomas Bienbeck wurde im Jahr 2011 Schützenkönig und 2016 Fähnchenschützenkönig. Sein Sohn Hendrik war im Jahr 2017 Schützenkönig, sein Bruder Jan nun Fähnchenschützenkönig. Im Jahr 2019 wurde Ulla Bienbeck, die Ehefrau von Berthold Bienbeck Schützenkönigin und der Sohn Max im selben Jahr Fähnchenschützenkönig. Max Bienbeck ist also der Vetter von Jan Bienbeck. Alles Klar??
Schon mit dem zweiten Holzscheit holte sich Jan Bienbeck (25J) den begehrten Titel. Er war einer von vielen, die sich nach Mitternacht ins Königsglück schießen - pardon werfen wollten. Zur Königin erwählte er sich Anna Scholtholt (24J). Die Regentschaft von Max Bienbeck und Königin Linda Deppe ging damit nach drei Jahren zu Ende und das wurde an diesem Tag ausgiebig gefeiert. Genauso wie der 40. Geburtstag der Gilde, deren Vorstand in jedem Jahr wohl das verrückteste Schützenfest ever, auf die Beine stellt.
Unter dem Motto „Chaos, Zwieback und Stumpfsinn“ startete die Fähnchenschützengilde Buschhausen 1982 n.eV am Mittag in den Festtag. Bei herrlichen sommerlichen Temperaturen machte sich der Tross auf den drei Kilometer langen Marsch mit mehreren Haltepunkten. Tanken bei Roring, trinken am Hotel Zur Linde, noch ne Trinkpause bei Nappenfeld`s, fotografieren an der Kirche, trinken und rocken bei „O“. „Leyla“ erhielt den Wiederholungsmodus und schließlich ging es auf den langen Weg zum Festplatz, ganz am Ende des Kapellenweges. Zwischendurch noch schnell Pipi machen hinter der Brücke, eine erfrischende Dusche in der Fasselt`schen Waschstraße und ein Picknick mit geistigen Getränken bei Markus Fasselt. Musikalisch auf ihrem Marsch angetrieben, wurden die Schützen von „Best of Blaskapelle Einklang“, sowie dem Tambourcorps Schermbeck.
Mit Wink nach Schermbeck gab Oberst Jürgen Kreienkamp bei der Parade auf dem Festplatz des Hofes Cluse, die Befehle an seine Schützen in Englisch. Da hieß es so dann: „„Gun Away, present the Gun und shake your Body“.
Präsident Marius Sühling gedachte zu Beginn seiner Anspache der wichtigen Personen, die mittlerweile verstorben sind: Adelgunde Cluse als Gastgeberin des Festes, Ernst-Christoph Grüter, der vor 40 Jahren die Fähnchenschützengilde mit gründete und Ralf Sühling, der sich beim Fest jahrelang verdient gemacht hat.
Der Präsi versuchte außerdem in seiner Ansprache die Altschermbecker Schützen zur Erlangung der Königswürde zu motivieren: „Die Fähnchenschützengilde gibt jedem, der in unserem T-Shirt König wird, einen Betrag von 250 Euro dazu“. Aus der Menge kamen spontan weitere Spenden hinzu, so dass dem zukünftigen König im nächsten Jahr ein Zuschuss von 1.600 Euro winkt. „Und wenn wir trotzdem keinen König finden, besorgt uns Pastor Xavier einen aus Indien“, frotzelte der Präsi mit Seitenhieb auf den amerikanischen König im Königreich am Mühlenteich. Vorstand und Thron trugen dann ihr selbst gedichtetes Lied zum 40 Geburtstag der Gilde vor, als Pate standen hier die Flippers. „Wir sagen Dankeschön- 40 Jahre die Fähnchen“ sang die Festgemeinschaft voller Inbrunst.
Ralf Schlebusch, der König der Altschermbecker Lieblingsgilde der Fähnchen überbrachte Glückwünsche zum 40. Er überreichte als Geschenk eine Kiste mit 50 Holzgewehren, damit diese in Zukunft nicht mehr ausgeliehen werden müssen. Nach der Segnung des Platzes und der Anwesenden, nicht zu vergessen, dem heiligen Suppsack, durch Jürgen Kreienkamp, der hier die Rolle von Pastoralreferentin desiree` Kaiser übernahm, und mit piepsiger Stimme irgendetwas von sich gab, was kaum zu verstehen war, eröffnete Vorjahreskönigin Linda Deppe den neuen Wettbewerb um die Königswürde. Und dann wurde stundenlang nur gefeiert - auf der Deele und davor.
Hin und wieder schritten auch Mädels ans Gewehr, einiges fiel, nur der Rumpf und der linke Flügel zeigten sich widerspenstig. Der Vorstand entschloss sich deshalb um 0:30 Uhr, die Königsmunition, sprich Holzscheite und Bierflaschen zum Schiessen freizugeben. Und dann ging es schnell, schon der zweite Holzscheit aus den Händen von Jan Bienbeck war perfekt platziert, so dass der Styroporvogel fiel.
Ein außer sich vor Freude geratener neuer König wurde in die Räucherkammer getragen. Eine Dreiviertelstunde wurde hier im Rauch von 100 Zigarren palavert. – Ralf Sühling der die Zigarren immer besorgte, sagte einmal „Danach schmeckst du zwischen Erdbeeren und Hering keinen Unterschied mehr “. Nach einer Dreiviertelstunde war der Thron zusammengestellt und das Volk jubelte. Es war halb zwei als sich dieser präsentierte und die Anwesenden nach der Inthronisierung die Deele der Familie Cluse feiernd förmlich auseinandernahmen.
Die Fotos:
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