„Fiert god un völl Pläsier“
9.9.2019 Uefte-Overbeck (geg). „Der liebe Gott muss wohl ein Schermbecker sein,“ bemerkte Pastor Xavier Muppala nach dem großen „Spektakel“ auf der Festwiese des Trachtenschützenvereins Uefte-Overbeck. Denn die aufziehende Wolkenwand wirkte mitunter bedrohlich, aber sie zog an Uefte vorbei. Pünktlich um zwei als sich die Schützen in einem Sternmarsch Richtung Festwiese aufmachten, verschloss Petrus die Schleusen. Danke. Ehrendame Katja Ribbekamp konnte den Schirm wieder einpacken.
Königin Marlies Weßel wurde am Mittag von ihrer Nachbarschaft überrascht. Es ist Tradition, dass diese die Königin abholt und zum festlichen Aufmarsch begleitet. Nachbarschaften und Trachtenschützengilde bilden zum Fest eine verlässliche Symbiose.
Die Überraschung für die Königin: Die Nachbarn hatten eine kleine Kutsche festlich geschmückt, so dass die Majestätin ihre zarten Füße schonen durfte. Gezogen wurde sie von einem Rasenmähertrecker (der stank allerdings fürchterlich). Abgeholt wurde auf diesem Weg auch die Silberkönigin Mechtild Schick und nach einem kurzen Umtrunk zogen alle gemeinsam zum Schulweg.
Auch König Martin Wieschus und Goldkönigin Cilly Deiters wurden abgeholt - allerdings fiel das Gefährt ein wenig größer aus. Mit einem großen Planwagen- die Golskönigin stieg hier zu- wurden er und seine Untertanen, die unterwegs „aufgesammelt“ wurden, zum Festplatz gefahren. Eingesammelt auf dem Weg zum Festplatz wurde dabei auch der Silberkönig Heinrich Temmler,
Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Hof Baumeister wurde es dann ernst. Tausende Menschen warteten auf den fulminanten Einzug der Trachtengruppen, Musikkapellen, dem amtierenden Thron, Vorstand und Ehrengäste. Darunter auch der ehemalige Schermbecker Pastor Franz-Gerd Stenneken und die noch lebenden Bürgermeister Wilhelm Cappell, Gemeindedirektor Heinz-Willy Verrieth und Bernhard Kraß mit Ehefrauen. Charlotte Quik (MdL) erschien auch zum die Uefter Tardition zu erleben. Sie mischte sich allerdings in Trachtenkleid und Klumpen unters Volk.
In seiner Begrüßung bedankte sich Christoph Möllmann, erster Reckemmeister bei dem amtierenden Thron für die schöne Amtszeit. Schützenfeste vermitteln besonders im ländlichen Raum den Zusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl. Und er freue sich über die große Anzahl der Weggezogenen, die zu diesem Fest wieder in die Heimat zurückkehren. Auch die Jugend lebe die Verlässlichkeit der Traditionen, in die sie hineingewachsen sind. Und. „Schützenfeste sind auch ein Ort der Integration.“
Bürgermeister Mike Rexforth betonte in seiner Ansprache: „Traditionen sind wie die Wurzeln eines Baums, nicht sichtbar aber überlebenswichtig.“ Traditionen pflegen heiße auch seine Verbundenheit mit der Vergangenheit zum Ausdruck zu bringen. Denn ohne die Vergangenheit gebe es keine Zukunft.
Heute am Montag heißt es für König Martin Wieschus und Königin Marlies Weßel Abschied nehmen von Pfeife und Gebetbuch. Gegen halb zwölf beginnt der Kampf um die neue Königswürde
Nach dem Einkleiden der Damen erfolgt dann das Antreten und die Inthronisation des neuen Königspaares auf der Festwiese.
Viele Fotos zum Sonntagnachmittag finden Sie hier:
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Der Videobeitrag