Diamantene Hochzeit im Hause Degen
16.3.2022 Schermbeck (geg). Heute gratulieren wir recht herzlich Renate (82J) und Manfred (84J) Degen die nunmehr seit 60 Jahren verheiratet sind und damit das Fest ihrer Diamantenen Hochzeit feiern. Eine Tochter und zwei Enkelkinder freuen sich mit ihnen.
Der gebürtige Bottroper und die gebürtige Osterfelderin haben sich im Jahr 1955 in der Straßenbahn kennengelernt. Auf dem Weg zur Arbeit. „Sie hat immer so viel gelacht, das ist mir sofort aufgefallen“, erinnert sich der gelernte Bergmann schmunzelnd. So genau wissen die beiden allerdings nicht mehr, wie sich sie angenähert haben, aber dass sie dann viel Freizeit miteinander verbracht haben, ins Kino gegangen sind und oftmals auch zum Tanzen. Manfred Degen weiß noch: “Früher war man ja etwas vorsichtiger wenn einem ein Mädchen gefallen hat."
Gelernt hat der Jubilar den Bergmannsberuf, hat diesen aber Anfang der 60er Jahre verlassen, um Maurer zu werden. Auch den Beruf des Fliesenlegers hat er gelernt. Renate Degen wollte immer gern Köchin- damals sagte man wohl Kochmädchen- im Knappschaftskrankenhaus Bottrop werden, da sie aber nach der Schulentlassung noch keine 18 Jahre war, habe sie zunächst als Hausgehilfin gearbeitet, erzählt sie. Ende der 70er Jahre suchte das Paar ein Grundstück um sich ein Haus zu bauen, fündig wurden sie in Schermbeck. „Damals waren die Grundstücke hier noch günstig, außerdem gefiel uns das Dorf“, so Degen. So ist ihnen Schermbeck zur Heimat geworden. Wohl fühlen sie sich hier, versichern beide.
Mit dem Namen Degen ist in Schermbeck auch unwillkürlich der Begriff „Taxi“ verbunden. Im Jahr 1984 machte Degen, angeregt durch seinen Schwager, den Taxischein und pachtete für 10 Jahre ein Taxiunternehmen in Wesel. Renate und Manfred Degen ergriffen dann im Jahr 1989 die Chance, sich im Dorf ein eigenes Taxinternehmen aufzubauen, was sie fünf Jahre lang parallel zu dem Unternehmen in Wesel führten. Renate Degen lächelt verschmitzt als sie erzählt, dass sie damals heimlich ebenfalls den Taxischein gemacht hatte, um ihren Mann im Betrieb zu unterstützen. Die Überraschung sei ihr gelungen, bestätigt ihr Ehemann.
Im Alter von 65 Jahren übergab das Paar den Betrieb an Tochter Christine Marquas, aber einige Fahrten übernehme er heute noch, so Degen.
Renate Degen erinnert sich noch gut an ihre ersten Fahrten im Dorf. „Dr. Abderemann hat mich dabei ordentlich unterstützt, hat mir bei den Krankenfahrten immer genau erklärt, wo ich welche Straße finde“. Das sei ihr eine große Hilfe gewesen.
Trotz ihrer Selbstständigkeit und der vielen Arbeit ist es dem Paar immer wichtig gewesen, in jedem Jahr gemeinsame Urlaube zu verbringen. Degen sagt: “Skifahren war unsere Leidenschaft“. Heute ist es recht ruhig um das Paar geworden. Beide waren im Kegelclub- aber aus dem Kegeln ist bei Manfred Degen mittlerweile das Skat spielen geworden. „Wir werden alle älter“, sagt er.
Rückblickend auf 60 Jahre Ehe sagen sie: “Wir haben uns immer gut verstanden und waren auch nicht nachtragend wenn es doch mal Krach gab“, wobei Renate Degen lachend anfügt: “Weil ich immer nachgegeben habe“.