SPD-Landratskandidat Peter Paic: „Land NRW schickt zu wenig Polizisten in den Kreis Wesel“
10.9.2020 Kreis Wesel. Der SPD-Landratskandidat Dr. Peter Paic kritisiert, dass die schwarz-gelbe Landesregierung entgegen ihren Ankündigungen zu wenige neue Polizistinnen und Polizisten in den Kreis Wesel schickt.
„Ende des Jahres werden neun Beamtinnen und Beamten weniger auf den Straßen im Kreis Wesel unterwegs sein. Angekündigt war jedoch eine Stärkung der Polizeipräsenz gerade im ländlichen Raum“, kritisiert Paic, der im Falle seiner Wahl zum Landrat auch Chef der Kreispolizeibehörde würde. Er sieht die Gefahr, dass das Land die Gelegenheit nutzen könnte, um die Präsenz von Polizeistationen in der Fläche weiter zu verringern. „Dagegen werde ich mich als Landrat zur Wehr setzen. Wir müssen die Polizeipräsenz stärken, statt uns aus einzelnen Gemeinden zu verabschieden“, meint Paic.
Nach einem Gespräch mit Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), zeigt sich der SPD-Landratskandidat zudem alarmiert, dass auch bei der Kriminalpolizei ein akuter Personalengpass droht. Nach Angaben Fiedlers fehlten in NRW mittelfristig zusätzliche 2.000 Ermittler. Derzeit werde insbesondere die Kriminalität, die vielfach als Bagatellkriminalität verharmlost werde, nur noch verwaltet.
Das Bestreben der Landesregierung, möglichst viele Kommissaranwärterinnen und -anwärter einzustellen, sei deshalb genau richtig. Dies dürfe aber nicht auf Kosten der Qualität geschehen. „Wir brauchen gut ausgebildete Polizisten, die geistig und körperlich in der Lage sind, dieser stressigen und verantwortungsvollen Aufgabe nachzukommen“, meint Paic. Er will gerade bei jungen Schulabsolventen im Kreis Wesel für den Polizeiberuf werben. Damit dieser attraktiver werde, müsse man in der Gesellschaft für mehr Respekt vor Polizei und Rettungskräften sorgen.
Paic hatte sich am Montag zum Austausch mit Sebastian Fiedler, Atilla Cigoklu (Vorsitzender der SGK im Kreis Wesel) und Bernd Störmer (Polizist in Pension) in Moers getroffen.