GRÜNE Kreistagsfraktion kritisiert geplantes Vorhaben der RAG
26.5.2020 Kreis Wesel. Pressemitteilung der Grünen Kreistagsfraktion: Seit Ende 2018 gibt es in Deutschland keinen Kohlebergbau mehr.
Mit Stilllegung der letzten Zechenstandorte im Ruhrgebiet bleibt jedoch ein wesentliches Problem, das durch Schadstoffe belastete sogenannte Grubenwasser. Niederschläge sickern dabei durch verschiedenste Sedimentschichten und fluten die leerstehenden Stollen der Bergwerke. Auf dem Weg in die Tiefe sammeln sich giftige Schwermetalle und Chloride im Wasser an und bilden ein stark umweltschädliches Gemisch.
Um zu verhindern, dass das Grubenwasser die trinkwasserführenden Schichten erreicht, wird es aus hunderten Metern an die Oberfläche gepumpt und in Flüsse abgeleitet. Dieser Prozess bringt die Gefahr mit sich, die Gewässer und umliegenden Landschaften irreversibel zu schädigen. Nun soll auch am Standort der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen Grubenwasser in die Lippe abgeleitet werden. Dies würde bedeuten, dass auch Schermbeck, Hünxe und Wesel von der Verunreinigung des Gewässers betroffen wären.
Die GRÜNE Kreistagsfraktion in Wesel kritisiert das Vorhaben scharf und macht auf die möglichen Gefahren aufmerksam.
„Eine Einleitung des durch Schadstoffe belasteten Wassers in die Lippe gefährdet Mensch und Umwelt gleichermaßen“, sagt Ulrike Trick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion. „Wir wollen unser Trinkwasser schützen, vergiften aber im gleichen Zuge unsere Flüsse: Das ist unverantwortlich!“
Trick macht ebenso auf das fehlende Wissen über die Folgen des Vorhabens aufmerksam. „Es ist dringend nötig, die möglichen Umweltauswirkungen fundiert wissenschaftlich zu untersuchen und effektive Filteranlagen zu entwickeln, bevor weiteres Grubenwasser in unsere Flüsse abgeleitet wird.“