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Straßen.NRW: Tunnel können sehen, hören und fühlen

8.5.2020 Gelsenkirchen (straßen.nrw). Nikolai Weber hat den Tunnelblick. Oder besser gesagt: Er hat Tunnel im Blick.

Der Ingenieur ist Leiter der Projektgruppe Tunnel in der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Hamm (Autobahn) und dafür zuständig, dass die Bauwerke technisch in Schuss sind. Hamm ist Sitz einer von zwei Tunnelleitzentralen (TLZ), in denen gut 50 Tunnel, durch die Verkehr läuft und für die Straßen.NRW zuständig ist, überwacht werden. In Hamm laufen die Daten aus 28 Tunneln zusammen, in der TLZ Duisburg schauen die Straßen.NRW-Mitarbeiter bei 21 Tunneln wörtlich "in die Röhre".

Im kürzesten Tunnel mit gerade einmal 82 Metern unterquert die B236 zwischen Olfen und Selm den Dortmund-Ems-Kanal, der längste der Straßen.NRW-Tunnel misst 1,86 Kilometer, führt die L418 unter dem Staatsforst Burgholz in Wuppertal hindurch und verbindet so die Autobahn A46 mit der A1. Fünf Tunnel sind derzeit in der Planung bzw. bereits in Bau. Ob es durch den Berg geht oder in der Stadt unter Gebäuden her - Tunnel sind die aufwändigsten und teuersten Konstruktionen im Straßenverkehrsnetz. Und sie sind empfindsam: Tunnel sehen, hören und fühlen.

Vollgestopft mit Technik können die NRW-Tunnel tatsächlich auch unabhängig von der Überwachung durch die Tunnelleitzentralen reagieren, wenn es eine Rauchentwicklung gibt oder wenn es im Tunnel zu heiß wird. In den zwei Tunnelleitzentralen haben Straßen.NRW-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche die Systeme im Blick und beobachten auch am Bildschirm, was in den Betonröhren passiert. Wird es gefährlich, schreiten sie ein.

Rettung wird trainiert

Brandschutz hat dabei oberste Priorität. Nach den schrecklichen Katastrophen in den Alpentunneln in den 1990er Jahren wurde europaweit ein Erneuerungsprogramm aufgelegt. Ältere Tunnel wurden und werden mit neuer Technik ausgerüstet, Fluchtwege besser gekennzeichnet und Gefahrenpläne erstellt. "Diese Technik muss kontinuierlich überprüft werden und auch die Tunnelrettung wird regelmäßig trainiert", sagt Nikolai Weber.

Weber ist dabei, wenn die Kollegen von den Tunnelleitzentralen für eine Brandschutzübung alle vier Jahre in einem Tunnel mit Disko-Nebel einen Brand simulieren oder tatsächlich "Feuer legen". Um den Einsatzkräften der Feuerwehr ein möglichst realistisches Üben zu ermöglichen, steht dann ein spezielles Fahrzeug zur Verfügung, das dann mitten in der Röhre lichterloh brennt. "Eine solche Übung mit echtem Feuer wird immer bei der Inbetriebnahme eines Tunnels durchgeführt", erklärt Anke Nölting, Leiterin des Sachgebietes Verkehr in der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm. Brennt es zu Übungszwecken in einem bereits geöffneten Tunnel, ist das auch für die Tunneltechniker, die zwei- bis viermal im Jahr alle Einrichtungen auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen, etwas Besonderes. Hitze, Feuer und Rauch - der allerdings auch bei dieser Übung aus einer Nebelmaschine stammt - gehören bei den Routinekontrollen nicht dazu.

Stimme vom Band gibt Anweisungen

"Achtung, hier spricht die Leitzentrale. Bilden Sie eine Rettungsgasse. Stellen Sie den Motor ab. Lassen Sie den Schlüssel stecken. Lebensgefahr! Verlassen Sie den Tunnel." Ohrenbetäubend laut hallt bei der Feuerübung die Frauenstimme durch den Tunnel. Im Unglücksfall soll die automatische Ansage - noch bevor die ersten Hilfskräfte eintreffen - die Verkehrsteilnehmer dazu bringen, sich in Sicherheit zu bringen. Selbstrettungsphase nennen das die Experten. In diesen ersten Minuten nach einem Unglück kommt es darauf an, dass die Menschen nicht in Panik geraten, sondern den Tunnelausgang oder eine der Fluchttüren erreichen.

Die Stimme aus dem Off kann aber auch in weniger brenzligen Situationen Hilfe bringen. Wenn sich Fußgänger in die Röhre verirren, Betrunkene mit dem Rad eine Abkürzung durch den Autobahntunnel nehmen wollen, "dann sprechen wir die Menschen aus der Leitzentrale heraus auch direkt an", erklärt Anke Nölting, als Leiterin des Sachgebietes Verkehr in der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm auch für die Tunnelleitzentrale dort zuständig. Sprachkonserven werden für den Notfall vorgehalten, wenn alles schnell gehen muss und die Operatoren in den Tunnelleitzentralen nur noch schnell auf den Knopf für die automatische Durchsage drücken müssen. "Der Fußgänger, der absichtlich in einen Tunnel läuft, bekommt dagegen eine ganz persönliche Ansage", sagt Nölting. "Und die kann auch sehr direkt ausfallen."

Automatisch senken sich vor einigen Tunneln Schranken, wenn es im Innern zu einem Brand oder einer Rauchentwicklung gekommen ist. Der Verkehr wird angehalten, die Straßen.NRW-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Leitzentralen klären, was passiert ist. Denn nicht immer ist da, wo Rauch gemeldet wird, auch Feuer. "Die Anlagen reagieren sensibel", erklärt Nikolai Weber. An trockenen Wintertagen kann feiner Salzstaub einen Alarm auslösen. "Oder ein qualmender Auspuff eines LKW ist die Ursache." Für Anke Nölting und Nikolai Weber sind diese Fälle kein Fehlalarm, auch wenn schnell wieder Entwarnung gegeben werden kann. "Im Gegenteil: Diese Ereignisse zeigen uns, dass unsere Anlagen funktionieren."

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