Nachts ist Mathe am schönsten - „Lange Nacht der Mathematik“ an der Gesamtschule Schermbeck begeistert erneut
28.11.2024 Schermebck (pd). Der Hausmeister war informiert und wunderte sich nicht über das nächtliche bunte Treiben in der Schule, Heizungen und Hirne liefen auf Hochtouren. Endlich war es wieder so weit. Die „Lange Nacht der Mathematik“, ein deutschlandweiter Mathematik-Wettbewerb, startete an der Gesamtschule Schermbeck.
50 mathematikbegeisterte Kinder der Jahrgänge 5 bis Q2 trafen sich um 17.30 Uhr in der Schule, um bis 8 Uhr am nächsten Morgen knifflige Aufgaben aus verschiedensten Themengebieten der Mathematik zu lösen. Zuerst wurden allerdings die von Stephan Plietker und Mirko Birkholz vorbereiteten Räume bezogen. Wie in den Vorjahren hatten die beiden Lehrer Klassenräume mit Hilfe von Turnmatten zu Schlafmöglichkeiten umgestaltet und Verpflegung organisiert. Viele aufgeregte Fünftklässler stürmten den Flur, während die erfahrenen „Wiederholungstäter“ sich in aller Ruhe organisierten.
Pünktlich um 18 Uhr startete nach einer allgemeinen Erklärung die Knobelei in Kleingruppen, wobei sich die Schülerinnen und Schüler intensiv zuerst in ihren Gruppen, dann aber auch immer häufiger gruppenübergreifend austauschten. Es zeigte sich immer wieder, dass in dieser Nacht Kinder aufeinandertrafen, die sich, ohne sich vorher gekannt zu haben, sofort verstehen und sehr konstruktiv miteinander arbeiten können, weil alle eine Gemeinsamkeit haben: das besondere Interesse am logischen Denken und der Mathematik. So kam es in diesem Jahr dazu, dass die erste Runde mit zehn kniffligen Aufgaben bereits um 22.30 Uhr überwunden war. Die Spannung bei der Eingabe der erarbeiteten Lösung zur zehnten Aufgabe war spürbar, hatte man doch für die Lösung der letzten beiden Aufgaben fast zwei Stunden benötigt. Dafür war der Jubel, der durch das Schulgebäude schallte, umso größer. Auch die organisierenden Lehrer, die bei der Betreuung von Christine Sobiech und Antonia Mikath unterstützt wurden, waren beeindruckt, mit welcher Konzentration die Kinder gearbeitet hatten. „Es ist natürlich eine ganz andere Situation als normaler Unterricht und man kommt mit den Schülerinnen und Schülern viel intensiver ins Gespräch, als es die Zeit im Schulbetrieb zulässt. Es macht jedes Jahr wieder unglaublich viel Spaß, das zu erleben“, sind sich Stephan Plietker und Mirko Birkholz einig. Christine Sobiech ergänzt: „Es ist eine große Freude, die Schülerinnen und Schüler beim Knobeln und Problemlösen zu begleiten.“
In Runde zwei gab es die nächsten zehn Aufgaben, die natürlich noch einmal kniffliger waren als die der ersten Runde. Um 6.15 Uhr waren acht der zehn Aufgaben gelöst. Möglich war dies durch eine unglaubliche Energieleistung und den Willen, auch die letzte Runde zu erreichen. Die hartnäckigsten Schülerinnen und Schüler knobelten und diskutierten, kombinierten all ihr mathematisches Wissen und gaben nicht auf. Trotzdem reichte die Zeit bis 8 Uhr nicht mehr, um auch die letzten zwei Aufgaben zu lösen. Als die Kinder und Jugendlichen das Schulgebäude blass und mit dunklen Augenringen verließen, waren sich alle einig: Im nächsten Jahr wird der nächste Versuch gestartet, in die dritte und letzte Runde zu kommen.
Dass Mathematik unglaubliche Freude hervorrufen kann, zeigte sich nicht nur am gesteckten Ziel für 2025, sondern auch an der großen Zahl derer, die immer wieder an dieser Aktion teilnehmen. Man munkelt, dass einige Kinder sich den Termin für die nächste „Lange Nacht der Mathematik“ immer direkt am Morgen nach der letzten Mathenacht in ihren Kalender eintragen.
Die „Lange Nacht der Mathematik“ wurde an der Gesamtschule in diesem Jahr zum dritten Mal veranstaltet und ist neben dem Pangea- sowie dem Känguru-Wettbewerb ein Teil des Konzepts der Fachkonferenz Mathematik, um leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu fordern und ihr Interesse für die Beschäftigung mit mathematischen Aufgabenstellungen weiterzuentwickeln.