Der erste Schritt in die richtige Richtung Die Weidezone Deutschland e.V. zeigt sich erfreut über das Umdenken der Umweltministerin Lemke
26.9.2024 Pressemitteilung des Vereins Weidezone Deutschland eV zur Änderung des Schutzstatus des Wolfes innerhalb der Berner Konvention
Wenn gleich bereits nach der Erklärung Luxemburgs am 24.09.2024 für den Vorschlag der europäischen Kommission zur Herabstufung des Wolfes innerhalb der Berner Konvention zu stimmen eine qualifizierte Mehrheit bestand, so ist das von Berlin ausgesandte Signal ein wichtiger Baustein zur Implementierung eines Artenschutzes, der nicht ausschließlich auf dem Rücken der ländlichen Bevölkerung und der Weidetierhaltung innerhalb der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland fußt.
Birgit Rhode, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, betont jedoch, das es lediglich ein erster Schritt ist. Denn nach Beschlussfassung innerhalb der europäischen Union bedarf es im Dezember der Zustimmung der weiteren Mitgliedsstaaten der Berner Konvention, der Änderung der FFH Richtlinie und – speziell für die Bundesrepublik - der Änderung der §§ 7, 45 und 45 a des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) auf Bundesebene sowie der Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht der einzelnen Bundesländer, welches bisher lediglich in Sachsen, Niedersachsen und Schleswig – Holstein erfolgt ist.
Einen wirklichen Grund zum Jubeln gibt es also bislang nicht, da Deutschland es bislang versäumt hat, die nötigen Vorarbeiten für das von der Politik in jüngster Zeit mit forderndem Blick nach Brüssel immer wieder als Ziel deklarierte "regionale Bestandsmanagement" in die Tat umzusetzen – hierzu gehört übrigens auch die Feststellung des günstigen Erhaltungszustand der Spezies Canis Lupus in der Bundesrepublik Deutschland.
Erste Reaktionen von seiten sogenannter Naturschutzverbände, die mit Populismusvorwürfen und Herdenschutzphantasien einhergehen, tragen mit Sicherheit nicht zur Versachlichung des Themas bei, schüren vielmehr weiter die Spaltung zwischen urbaner und ländlicher Lebensweise. Grundsätzlich sollte hier hinterfragt werden, wer der wirkliche Populist und Demokratiefeind ist.
Dem Wolf wurde durch die wolfsaffinen Vereine ein Bärendienst durch das Beklagen jeder Entnahmegenehmigung besonders auffälliger Wölfe erwiesen, da dies ganz maßgeblich zur schwindenden Akzeptanz des Wolfes beigetragen hat. Wie soll man auch verstehen können, dass ein einzelner Wolf, der rund 467 Weidetiere, teilweise unter Überwindung von sogenannten
Herdenschutzzäunen, getötet hat, dies auch weiter tun darf?
Der heutige Tag ist ein Etappensieg der europäischen Weidetierhalter, die aufgrund immer besserer Vernetzung und konsequenter, jahrelanger Präsenz zumindest genügend EU Parlamentarier erreicht haben, um den Weg zu ebnen, das tägliche Sterben der Haus- und Weidetierhaltung, das tägliche Sterben auf den Weiden und Wiesen der europäischen Union zu beenden