Die a capella Group "anders" entführte zum Kurzurlaub in Marienthal
3.8.2024 Marienthal (geg). Was für ein herrlicher Sommerabend auf der Kulturwiese in Marienthal. Die Sonne scheint, eine Libelle dreht unaufhörlich ihre Runden über dem Publikum, der Bürgerverein serviert Getränke und aus dem „Bauchladen“ gibt’s dazu leckere Laugenstangen. Die Stammgäste sind direkt zu erkennen, haben sie doch Sitzkissen, Decken oder auch Pullover im Arm. Sie wissen, dass es auf der Wiese nach dem Untergang der Sonne schnell kühl wird. Das macht an diesem Abend aber nichts, denn die fünf jungen Männer der a capella Gruppe „anders“ sorgen auch für innere Wärme. Mal, weil das Publikum herzhaft lachen muss und mal weil es melancholisch. und einem warm ums Herz wird. Theo Büning,Vorsitzender des Kulturkreises Marienthal freut sich in seiner Begrüßung, dass er an diesem Tag nicht mit bangem Blick die Wetterapp beobachten muss und lädt zur musikalischen Naherholung mit dem jungen Vokalensemble ein. Es ist einmal mehr ein musikalischer und vielseitiger Hochgenuss, den de Kulturkreis den Gästen im Isseldorf servieren.
Im Repertoire haben Johannes Berning, Adrian Goldner, Florian Clasen, Moritz Nautscher und Johannes Jäck eine Vielfalt des modernen Vokalpops inklusive, Hip Hop und Beatboxing. Sie präsentieren das mit ihren fantastischen Gesangsstimmen - Texte, Arrangements und Choreografien erarbeiten sie gemeinsam.
Vor 18 Jahren hat die Freiburger Truppe bereits auf dem Schulhof zusammen gesungen, erfährt das Publikum. Aber: „Sehr zum Leidwesen des Lehrpersonals und der Mitschülerinnen und Schüler“, erzählt Johannes Berning dem Gästen in der ausverkauften Veranstaltung. In ihrem 90-minütigen Auftritt zeigt die „Boy-Group“ wie vielseitig und begeisternd purer Gesang sein kann. Mit ihren selbstgeschriebenen Songs erzählen die Freiburger ihre eigenen Geschichten: Mal tiefsinnig, mal humorvoll-ironisch, und mitunter auch herzzerreißend komisch, aber immer mit Charme und einem Schuss Selbstironie. „Kurzurlaub“ so heißt das auf der Marienthaler Bühne präsentierte Programm, was durchaus bei dem einen oder anderen für einen kleinen inneren Kurzurlaub sorgt. Mit ihren unterschiedlichen Musikinstrumenten in der Kehle überzeugen die Künstler - ihr Auftritt ist so erfrischend anders, aber immer perfekt abgestimmt. Klar, dass die offensichtliche eigene Freude an ihrem Auftritt auch auf das Publikum überschwappt.
Die ganze Kunst des Beatboxings präsentierte Johannes Jäck in seinem Solo, was das Publikum, was bei einigen Stücken einbezogen wird, mit begeistertem Applaus honoriert. In ihren Songs stellen sie fest, dass ein Date „Face to Face“ und „Eye to Eye“ auch im digitalen Zeitalter besser funktioniert als über digitale Endgeräte – und dass sie „viel zu lang nicht mehr getanzt“ hätten, um jemand kennenzulernen. Mit ihrem Fernseh-Medley sorgte die A-cappella-Band unter anderem für Stimmung auf der Wiese. Sie stritten sich um die Fernbedienung und zappten durch Melodien von „Pretty Woman“ über die „Tagesschau“, das Sandmännchen, Heidi, zum Horrorfilm und der unverwechselbaren Werbung für Müsli.
Stehenden Applaus für den abwechslungsreichen „Kurzurlaub“ gab es am Ende für die sympathische Truppe, die natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde.