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Wolfsmanagement: FDP-Bundestagsfraktion legt Gutachten vor

8.9.2023 Wolfsgebiet Schermbeck (pd). Der Weseler Abgeordnete Bernd Reuther unterstützt Entnahme von Problemwölfen

Die FDP-Bundestagsfraktion macht Druck auf die Bundesregierung in Sachen Wolfsmanagement. Ein von der FDP-Bundestagsfraktion in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt, dass ein differenziertes Wolfsmanagement praktikabel und rechtssicher umsetzbar ist. Damit erhöht sich der Druck innerhalb der Bundesregierung weiter, insbesondere auf die Bundesumweltministerin. Sie spricht sich deshalb seit Kurzem für einen einfacheren Abschuss von sogenannten Problemwölfen aus. Dies entspricht jedoch nicht dem im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vereinbarten Bestandsmanagement. Der Weseler Bundestagsabgeordnete Bernd Reuther betont: "Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Vor dem Hintergrund exponentiell steigender Wolfszahlen muss die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe begrenzt werden, dies gilt insbesondere auch für die stark steigende Wolfspopulation im Wolfsgebiet Schermbeck, die die niederrheinische Kulturlandschaft seit 2018 stark bedroht."
Im Wolfsgebiet Schermbeck leben 12 nachgewiesene Wölfe, 10 im Rudel um Wölfin Gloria und ein Wolfspaar außerhalb des Rudels. Knapp 150 Risse von Schafen, 14 Risse von Wild, 6 Risse von Kleinpferden und ein Riss eines Rindes sind im Gebiet seit 2018 bekannt und durch den Wolf nachgewiesen. "Bei so vielen Rissen in diesem kleinen Wolfsgebiet ist die Weidetierhaltung am Niederrhein ohne ein funktionierendes Wolfsmanagement in ihrer Existenz bedroht", so Reuther weiter.

Zum Hintergrund:
Die wachsende Wolfspopulation stellt in Deutschland sowohl Tierhalterinnen und Tierhalter als auch den Natur- und Küstenschutz vor Herausforderungen. Deshalb hat die FDP im Koalitionsvertrag mit der SPD und Bündnis 90/Die Grünen durchgesetzt, dass zukünftig ein regional angepasstes Management möglich wird. Das nun vorgestellte Gutachten des Experten für deutsches und europäisches Verfassungsrecht, Prof. Dr. Brenner, schlägt drei

Ebenen des Managements vor: ein Reaktionsmanagement für akute Probleme, ein dauerhaftes Bestandsmanagement zur kontinuierlichen Überwachung der Bestände und ein Nutzungsmanagement für ein langfristiges, friedliches Zusammenleben mit dem Wolf bei stabilen Populationen. Dabei werden sowohl der Schutz der Wölfe als auch gesellschaftliche Interessen berücksichtigt. Das Gutachten betont klare rechtliche Zuständigkeiten und Rahmenbedingungen und macht konkrete Vorschläge für Gesetzesänderungen. Ziel der Initiative der FDP-Bundestagsfraktion ist ein tragfähiges Konzept für ein langfristiges Zusammenleben mit dem Wolf. Der von der Bundesumweltministerin nun angestoßene Prozess mit den Bundesländern reicht nicht aus, um dies zu gewährleisten. Mit dem Gutachten wurden nun konkrete Lösungsvorschläge auf den Tisch gelegt.

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