Die Katholische Frauengemeinschaft Schermbeck feierte ihre 125-jähriges Bestehen
Von Tom Marquas
26.6.2023 Schermbeck. 125 Jahre KFD – das feierte die Katholische Frauengemeinschaft Schermbeck unter anderem am vergangenen Freitag und lud zu dem Anlass einen prominenten Gast ein. Die Kabarettistin und Schauspielerin Lioba Albus feierte mit den Schermbecker Frauen gemeinsam das Jubiläum und gab dabei ihr Bühnenprogramm „Hitzewallungen“ zum Besten.
250 Karten wurden für die Show im Festzelt auf dem Schützenplatz in Altschermbeck verkauft. Teamsprecherin Petra Becker begrüßte die zahlreichen Gäste und Mitglieder in dem bis oben hin gefüllten Zelt und ging zunächst auf die Geschichte und die gesellschaftliche Bedeutung der Katholischen Frauengemeinschaft ein. Von einem einstigen Mütterverein, dem „Verein christlicher Mütter“, bei dem sich Frauen ein Mal pro Monat zum Kaffeetrinken getroffen hätten, entwickelte sich die KFD über die Zeit zu einem modernen Verein, so Becker. Die gegenseitige Hilfe von Frauen sowie die gemeinsame Freizeitgestaltung seien mittlerweile fester Bestandteil. „Wir als Verband setzen uns ein für Frauen in Politik und Gesellschaft“, betont Petra Becker. „Nur so können wir uns durchsetzen.“ Die Stimmung war fröhlich und ausgelassen. Alle waren gespannt auf Lioba Albus und ihre Show. „Wir freuen uns heute Abend mit euch zu lachen, zu feiern und zu tanzen“, sagt Becker, ehe die Komikerin die Bühne betrat.
Für die Getränkeversorgung stellten sich an diesem Abend Vorstandsmitglieder der Kiliangilde Altschermbeck zur Verfügung.
Die gebürtige Sauerländerin Lioba Albus brauchte nicht lange, bis sie das Publikum fest im Griff hatte. Ein großartiges Equipment brauchte es dafür nicht. Zwei Perücken, ein kleines Schwarzes und ihre mitunter schnarrende Stimme und das rollende "R" der Sauerländer- das reichte. „Wir lassen Hitzewallungen über uns kommen, bis der Arzt kommt“, versprach sie.
Für ihr Bühnenprogramm wechselte sie in die fiktive Rolle der Hausfrau „Mia Mittelkötter“, die gemeinsam mit ihrem Mann Gustav im Sauerland wohnt. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau spielte an dem Abend eine zentrale Rolle, wobei Mia immer wieder von Geschichten aus dem Alltag mit ihrem Mann erzählte. Sämtliche Klischees gegenüber Frauen und Männern wurden auf humorvolle Weise bedient und diverse Alltagssituationen immer wieder überspitzt dargestellt.
So beschreibt die Kabarettistin die letzten drei Jahre während der Pandemie als „Käfighaltung“ und gibt zu bedenken, dass sich Menschen in der Zeit verändert hätten – sie natürlich nur zum Positiven. „Aber das Glück hatten ja nicht alle“, merkt sie an und verweist dabei auf Gustav, der seit einiger Zeit den Fehler mache, zu reden, anstatt still in seinem Sessel zu sitzen. Die ständigen Gespräche würden Mias romantisches Bild von ihrem Mann zerstören, denn solange ihr Mann still ist, könne sie ihn sich so vorstellen, wie sie wolle. „Wenn Männer mit Frauen reden wollen, darf man kein Gespräch erwarten.“ Vielmehr wolle der Mann der Frau die Welt erklären, auch wenn er „im Oberstübchen nur spärlich möbliert“ sei.
Da Mia schon so lange mit ihrem Gustav verheiratet sei, ließ sie es sich nicht nehmen, ein paar Tipps für eine gelingende Ehe mit dem Publikum zu teilen. Sie versuche zum Beispiel, nicht gleichzeitig mit ihrem Mann ins Bett zu gehen. Wenn es doch passiere, dann achte sie darauf, dass Licht auszumachen, bevor sie und ihr Ehemann sich umziehen. Sie wolle nichts provozieren, was der Gegenüber sowieso nicht kann, erklärt die Hausfrau. Auch von gemeinsamen Urlauben rät sie eindringlich ab, da sie sich dort nur „ungesund nahe“ kämen.
Anderthalb Stunden folgte Lacher auf Lacher, das Publikum schnappte immer wieder nach Luft. Die Gäste waren begeistert. Man könne nichts daran ändern, dass die Welt momentan verrückt spiele, gibt die Komikerin zum Ende zu bedenken. Aber man könne dafür sorgen, dass man immer genug zu lachen habe. „Ich glaube, das haben wir heute geschafft.“