50. Nikolausumzug mit Besucherrekord

4.12.2022 Gahlen (geg). „Nikolaus, Nikolaus“, die Kinder auf der Kanalbrücke konnten die Ankunft des Heiligen Mannes nicht erwarten und versuchten lautstark, ihn herbeizurufen. Und als das Licht des Schiffes in der Ferne endlich zu erblicken war, freuten sich die Steppkes unüberhörbar mächtig. Fast schien es so, als wackelte die Brücke.
Der 50. Nikolauszug in Gahlen verzeichnete am Samstag wohl eine Rekordbesucherzahl. Schon vor dem Zug war der kleine Festplatz auf dem Parkplatz Törkentreck rappelvoll. Zum ersten Mal waren es einige Mitglieder der Blaskapelle Einklang, die mit ihren adventlichen Melodien für eine festliche Stimmung rund um den Nikolauszug sorgten. Die Erler Jäger, die das Geschehen 49 Jahre begleiteten, waren verhindert.

Bei der Ankunft des Nikolaus und Knecht Ruprecht am Kanal, hatte der „Heilige Mann“ für viele Kinder die mit Eltern und Großeltern die Straße säumten, ein liebes Wort. Leuchtende Augen blickten ihm erwartungsvoll entgegen. Aufgeregt waren die Steppkes die ganz am Ende standen und irgendwann aufgeregt riefen „Ich seh ihn, ich seh ihn, er kommt“. Geduldig schüttelte der Nikolaus hier und da Hände, versuchte jedes Kind zu bedenken, was natürlich aufgrund der Menge gar nicht möglich war.
In der Kutsche und von Reiterengeln begleitet zog der Nikolaus mit den geschätzten 2000 Menschen zum Feuerwehrgerätehaus. Der MGV Eintracht sorgte dort mit Liedbeiträgen für die musikalische Untermalung. Und dort nahmen auch die Mädchen und Jungen ihre Tüten in Empfang. Denn der Heilige Mann hatte den Kindern, von denen er wusste, wie er sagte, dass nur liebe Kinder anwesend waren, natürlich etwas mitgebracht- für jedes Kind eine Tüte, randvoll gefüllt mit „Apfel, Nuss und Mandelkern“.

Fürs Packen der Tüten - in diesem Jahr waren es 640- erhält der Nikolaus in jedem Jahr Unterstützung von einigen Engeln. Ein Dutzend Frauen kamen deshalb am Samstagmorgen ins Feuerwehrgerätehaus, um die Geschenke fertigzustellen. Und die ganzen Heinzelmännchen des Heimatvereines natürlich, die schon ab dem frühen Sonntagmorgen dafür sorgten, dass das Fest am Nachmittag starten konnte, nicht zu vergessen.
Sarah Höchst, die die Organisation des Packens von ihrer Großmutter Lore Höchst übernommen hat, berichtete erfreut: “In diesem Jahr haben wir von der Bestener „Obstplantagen GbR“ zwei Sorten Äpfel als Geschenk erhalten und das hilft uns sehr“. Denn die Preissteigerungen waren beim Einkauf deutlich spürbar. Wie am Fließband arbeiteten die Damen, wofür sich Jürgen Höchst, der Vorsitzende des Heimatvereines der Veranstalter ist, bedankte.

Besonders auch bei Hilde Benninghoven, die beim allerersten Umzug bereits geholfen hat. „Sie war gerade beim Gardinen waschen, als meine Oma sie beim ersten Zug in Jahr 1970 bat, im Gemeindehaus beim Packen zu helfen“, berichtete Sarah Höchst. In diesem Jahr war sie nicht mehr dabei, ließ sich das Festgeschehen aber nicht entgehen, so dass sie dann am frühen Abend zu ihrer Überraschung eine Ehrung erhielt. Genauso wie Rainer Zeppen, der seit der ersten Stunde des Nikolauszuges in die Organisation eingebunden ist. In Abwesenheit geehrt wurde Marianne Roth, die ebenfalls seit 1971 bei den Engeln des Heimatvereines aktiv war und sich nach der Coronapause zurückgezogen hat.