„In den Zeiten, in denen wir aktuell leben, müssen wir ein starkes Zeichen setzen“
Von Tom Marquas
14.11.2022 Schermbeck. Am diesjährigen Volkstrauertag fanden wie in jedem Jahr Gedenkveranstaltungen in der ganzen Gemeinde Schermbeck statt, um den Opfern von Krieg und Gewalt auf der Welt zu Gedenken und Versöhnung und Frieden in den Vordergrund zu stellen. Der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth wohnte dafür unter anderem den Gedenkfeiern im Ortsteil Schermbeck und in Bricht bei.
Am Denkmal neben dem Schermbecker Rathaus begann die Zeremonie mit dem Lied „Ihr von Morgen“, vorgetragen von dem Frauenchor „bella musica“, nachdem die Kilian-Schützengilde aus Richtung der Mittelstraße auf den Rathausplatz marschierte. „Bella musica“ begleitet die Zeremonie in Schermbeck seit der Auflösung des Männergesangsvereins im vergangenen Jahr musikalisch.
Der Rathausplatz war gut gefüllt, was besonders den Bürgermeister freute, da der Veranstaltung so ein „würdiger Rahmen“ gegeben wurde. Zu Beginn seiner Rede betonte er: „In den Zeiten, in denen wir aktuell leben, müssen wir ein starkes Zeichen setzen.“ Und: "Wir haben uns heute versammelt, um mit all jenen zu trauern, die Leid ertragen müssen."
Auch bei den Gedenkveranstaltungen war der Krieg in der Ukraine Thema. „Solch ein Grauen ist für viele von und heute unvorstellbar“, sagte der Bürgermeister und mahnte, dass es in den Händen der Menschen liege, dass „Krieg und Diktatur nicht wiederkehren.“ Dazu zitierte er die sowjetische Dichterin und Zeitzeugin Julia Drunina: „Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamme ich.“ Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine ging Mike Rexforth auch auf die historische Verantwortung Deutschlands für die Taten im zweiten Weltkrieg ein und bat erneut um Unterstützung für Bedürftige.
Auch Schermbeck käme hinsichtlich der Anzahl Geflüchteter an seine Grenzen. Jeder solle aber solidarisch mit Geflüchteten sein, die aus der Not heraus Hilfe ersuchen würden. „Uns ist es bisher gut gelungen, alle Menschen menschenwürdig unterzubringen“, versicherte er.
Auch bei der Gedenkfeier in Bricht gab es musikalische Untermalung, die von der Kapelle „Einklang“ geleistet wurde. Die Feuerwehr war neben dem Brichter Schützenverein auch dort anwesend. Der Bürgermeister machte am Brichter Denkmal auf die Hilfstransporte aus Schermbeck aufmerksam, die in Richtung der Ukraine gehen. Bevor Mike Rexforth auch in Bricht einen Kranz niederlegte, beendete er seine Rede mit einem Appell: „Vergessen Sie andere Menschen nicht in Ihren Gedanken.“