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Abschied vom Saal des Landhotel Voshövel

17.10.2021 Weselerwald (geg). Abschied nehmen, hieß es heute im Saal des Landhotels Voshövel. Aber es war ein Abschied, den man so eigentlich nicht erlebt: „Unser Saal geht in Rente“, so betitelt die Familie Klump den Abriss desselben, der in der nächsten Woche beginnt. Aber: “Es ist ein emotionaler Abschied“, sagen Katharina und Christopher Klump und erinnern an unzählige Hochzeiten, natürlich auch die eigenen der einzelnen Familienmitglieder. „Ich habe hier drei Hochzeiten gefeiert, die standesamtliche, die kirchliche und die Silberne“, so Werner Klump. Jubiläen, Vereinsfeste und kulturelle Veranstaltungen haben viele Gäste dort erlebt. Ehemalige Angestellte, Nachbarn, Vereine und viele Gäste waren am Sonntag eingeladen, dort den letzten Kaffee, oder das letzte Bier in Gemeinschaft zu trinken. Gegen eine Spende, konnte sich jeder der wollte, auch ein Erinnerungsstück aus dem Equipment mitnehmen.

48 Tische aus dem Saal gehen ins „Home of Hope“ nach Sierra Leone, genauso wie die Spenden die an diesem Tag zusammenkommen. 100 Stücke aus dem Parkettboden werden ausgeschnitten und auf der Oberfläche mit dem Brenneisen „Ein Stück Gast-Geschichte“ eingebrannt. Ein Teil wird verschenkt und ein Teil gegen eine Spende abgegeben.
Ursprünglich war der Beginn des Neubaus bereits für letztes Jahr geplant, aber die Coronapandemie mit ihrem Zwang zum Stillstand habe dafür gesorgt, dass noch einmal alle Pläne auf den Prüfstand kamen. „Wir haben und gefragt, ob wir den großen Saal eigentlich noch brauchen und was wir die nächsten 30 Jahre machen wollen“, berichtete Christopher Klump beim Pressetermin. Klar wurde dem Geschwisterpaar, dass die großen Feiern im Haus reduziert werden sollen, da man bereits heute den großen Saal gar nicht mehr komplett auslaste.


 Katharina Klump: “Die ganz großen Feiern gibt es gar nicht mehr, der Saal ist oft verwaist“. Was ganz dringend benötigt würde, wären aber Lagerräume und Kühlhäuser. Denn dieser Bereich wäre in den letzten Jahren nicht mitgewachsen. Die Fragestellung lautete also: “Sollen wir unterkellern und bauen wir dann den Saal überhaupt wieder auf?“ Hinzu komme die Problematik, dass die Bewirtung der Gäste im Haus die Platzkapazitäten ausschöpft und die Familie Klump aber gern auch Gäste aus der näheren Umgebung bewirten würde. So wurde der Entschluss gefasst, noch einmal umzuplanen, den Saal abzureißen und ein unterkellertes Gebäude mit zwei neuen Restaurants für jeweils 40 Gäste entstehen zu lassen.
Angepasst wird die Fassade des Gebäudes an die „Weiberwirtschaft“ wie das Ursprungsgasthaus früher genannt wurde. Denn Werner Klump war nach der fünften Generation der erste Mann, der die Wirtschaft führte und dann weiterentwickelte. Katharina und Christopher Klump geraten ins Schwärmen als sie erzählen, dass der ehemalige Eingang dort wieder geöffnet wird.

Dieser eher rustikale Bereich solle wieder etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden. Das traditionelle Wirtschaftsessen wie unter anderem Krüstchen, Schnitzel, Rindfleischsuppe und natürlich Herrencreme soll es dort geben. Die Lindenstube wird etwas feiner gestaltet „Die ist für Gäste im kleinen Schwarzen gedacht“, erklärt die Chefin.
Die neuen Restaurants werden Pop-Up Restaurants werden. Das bedeutet, dass alle vier Monate das Thema der Karte gewechselt wird. Gestartet wird wahrscheinlich vegetarisch. „Das soll aber nicht heißen, dass zum Beispiel der Hegering hier nicht mehr sein traditionelles Haxenessen veranstalten kann,“ betont Christopher Klump. Da bliebe man ganz offen.


Eingerichtet werden soll auch eine Bäckerei, die traditionelle Landbrote und Brote herstellt: „Natürlich ohne Backmischungen, wir setzen auf das traditionelle Bäckerhandwerk“, so Klump, der berichtet dass viele Gäste von außerhalb von den tollen Brotsorten des Niederrheins schwärmen.
„Das Geschwisterpaar berichtet: “Finanziell ist das schon ein großer Schluck aus der Pulle, aber wir haben das Refinanzieren von unseren Eltern gelernt und wollen das weiterführen“.

 

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