ANZEIGE:
Auf Geschenke müssen Sie nicht bis Weihnachten warten

Weiterlesen ...


ANZEIGE:
Wenn aus Reiseträumen Traumreisen werden!

Weiterlesen ...

ANZEIGE
Neuwertige Eigentumswohnung in Toplage von Schermbeck

Weiterlesen ...

ANZEIGE
Neue digitale Spendenplattform der Nispa

Weiterlesen ...

Revierförster Christoph Beemelmans im Dienst des Waldes

Von Andreas Hofmann
11.5.2021 Schermbeck. Wer heute durch die Wälder wandert, sieht viele kranke Bäume. Die Bilder unserer Kindheit, in der augenscheinlich der Wald in voller Pracht darstand, sind Geschichte.

Ein Besuch bei Förster Christoph Beemelmans in Schermbeck, vom RVR (Regionalverband Ruhrgebiet), gibt Einblicke in die Gegenwart . Er ist seit 1994 als Förster tätig und hat den Wandel seines Waldes erlebt.

Die Förster stehen vor einer großen Aufgabe. Kurzfristige Verbesserungen sind nicht möglich, da die lange Lebensdauer der Bäume eine Arbeit über Generationen ist. Wer heute einen Baum pflanzt, weiß nicht, ob er für die nächsten hundert Jahre das Richtige getan hat. Der Waldzustandsbericht NRW zeigt, dass es dem Wald schlecht geht. Nur 23 Pozent der Bäume haben keine Schäden, 44 Prozent weisen einen Kronenverlichtung auf.


Die Fichten und Kiefern sterben. Sie sterben schnell, die Buchen folgen ihnen. Kronenlichtung nennt der Fachmann das sichtbare Phänomen, das Jeder beim Gang durch den Wald in den Baumwipfeln sehen kann. Unten am Baum löst sich die Rinde, der Baum kämpft ums Überleben und oben zeigt sich das Ausmaß.
Förster Christoph Beemelmans hat über die Jahre hinweg die Veränderung des Waldes in und um Schermbeck und das Waldsterben beobachtet. Während vielerorts starke Ausfälle der Fichten zu beobachten sind, waren seine Wälder nur zu 5 Prozent betroffen. Durch schnelles Handeln und der sofortigen Aufforstung hat er die ausgefallenen Flächen wieder in einen Wald verwandelt. Dabei ist die Bepflanzung der freien Flächen, je nach Bezeichnung, vorgeschrieben. „In Naturschutzgebieten werden voranging Eichen gepflanzt und Birken in der Naturverjüngung begrüßt.“ erzählt der  Förster, „Außerhalb dieser Fläche habe ich freie Hand. Hier finden bis zu acht verschiedene Baumarten einen neuen Artenraum.“ Da, wo der Wald sich durch Naturverjüngung erneuert hat, werden noch bis zu zwei Baumarten bei gepflanzt. Meist kommt die Roteiche, die Küsten- oder die Nordmanntanne hinzu.“ Beemelmans erläutert: “Es dauert etwa drei Jahre, bis der neue Wald sich wieder entwickelt hat. „So kamen im Laufe von drei Jahren 197.000 Bäume neu in den Wald. “Das Ziel des RVR ist, für jeden Revierbürger einen Baum zu pflanzen.
„Wir gehen nicht hin und pflanzen einfach dazu“, so Beemelmans, „sondern ergänzen den natürlichen Bestand. Der Bestand wird zweimal im Jahr kontrolliert.“ Wuchernde Pflanzen werden entfernt und wenn Rehe die Pflanzen verbeissen müssen sie eventuell entnommen werden.“

Als vor 40 Jahren der saure Regen für das Absterben der Waldflächen verantwortlich gemacht wurde, flogen Hubschrauber über den Baumwipfeln und warfen Kalk ab um die übersäuerten Böden wieder ins biologische Lot zu bringen.
Die Industrialisierung, starke Stürme und jetzt die drei Jahre anhaltende Trockenheit verbunden mit dem Klimawandel, all dies hat dazu geführt, dass wir heute unsere Wälder sterben sehen. Bei einem Baum der über hundert, teilweise tausend Jahre alt werden kann, ist dies jedoch nur ein kurzer Abschnitt in seinem Leben.
Am meisten ist die Fichte von Insekten geschwächt worden. „Die Bäume stoßen, wenn sie zu wenig Wasser haben, Pheromone aus auf die der Buchdrucker und der Kupferstecher, die beiden Hauptschädlinge reagieren,“ schildert Christoph Beemelmans. Die Schädlinge suchen den Baum auf und können sich in kurzer Zeit millionenfach vermehren – der Tod des Baumes. Befallene Bäume werden zum großen Teil aus dem Wald geholt. Insbesondere im Bereich von Wegen und Verkehrsflächen ist dies erforderlich, da die Bäume umfallen und Menschen verletzen können. Problematisch ist, dass private Waldbesitzer dies manchmal nicht tun, weil sie sich das finanziell nicht leisten können. Von alledem lässt sich Beemelmans nicht erschüttern. „Ich bleibe Optimist. In diesem Frühjahr spielt das Wetter positiv mit. Im letzten Jahr haben wir in trockene Böden gepflanzt, in diesem Jahr ist der Boden feucht und die Kulturen wachsen deutlich besser an. Die ersten drei Jahre entscheiden über die Zukunft der eingesetzten Pflanzen“.

 

Free Joomla! template by Age Themes